Freitag, 6. Oktober 2006
die geister der vergangenheit kommen nur nachts
Und wieder einmal wird die nacht zum tag und ihr seid zurück - die unverdauten seelen der vergangenheit - obwohl nicht gerufen umlagert ihr mich...längst begrabene seelen erwachen aus ihren vermoderten kisten, schuhkartons und hutschachteln. aus euren ecken kommt ihr gekrochen und verlangt rache...menschen-einst ein bestandteil in meinem leben, von der zeit verbannt - auch wenn ich versuchte euch zu vergessen - zu eurer zeit habt ihr mir teile meiner selbst entrissen und so die macht über mich in euren händen...

einmal einem menschen teile seines innersten offenbart so besitzt derjenige das wissem um geheimnisse - jedoch wie lange ?
bewohnt ein jeder mensch der einmal etwas bedeutet hat im leben des protagonisten auch eine kammer im hause seiner persönlichkeit ? und wenn ja, altern diese menschen mit der zeit oder bleiben sie gleich - konserviert in der erinnerung.
aus einigen zimmern dringt das wütende gebrüll und man hört wie kopflos die einrichtung zertrümmert wird und das sind noch nicht einmal die gruseligsten. aus diesen hört man nämlich keinen ton, nur der atem gefriert einem beim vorrübergehen und ein schauer durchläuft einen, daß man denkt es würde niemals mehr sommer werden.

in manchen zimmern scheint es friedlich zu sein, die möbel exquisit und auf den fluren teppiche von feinster qualität. doch läßt man sich nieder auf einer der chaiseloungen so stechen die feinen und tückischen nadeln durch einnen durch -man stirbt mit der pracht im auge und wie durch wunderhand sudelt nicht ein tropfen blut auf die edle ausstattung. welch meisterhafter innenarchitekt war hier am werke ?

weiter gehts in die küche...der küchenmeister, wohl mit den jahren verkommen, klebrig fettig schmutzt es hier in undefinierbarer sülze. der schleim tropft von den gerätschaften und madig kriecht so manches getier durch modder und staub. verkrustet und apathisch wankt der küchechef einem entgegen - mit leeren augen in denen nur noch sanft und äußerst selten ein schwaches flackern jener alten glut den weg zur realität sich bahnt...man stößt ihn weg, er wird gefangen von lakaien die lechzend glibbernd nach ihm sehen - mir graut vor ihren altersschwachen, mit pestbeulen besetzten und schrundig kranken körpern und noch mehr graut mir vor ihren blicken, die tote leere läßt einen schaudernd fliehen.

im tanzsaal scheint die welt normal, die jugend kreist hier lächelnd ihre runden - musik weichspült dir das gehirn und all der firlefanz läßt an ne heile welt dich glauben...doch auch hier ist etwas faul, auf immer gleichen bahnen ziehn sie ihre runden, das gleiche spiel es wiederholt und wiederholt sich immerzu und da erkennst du ihre kleinen sender - die installiert in nervenbahnen der gehirne reiz und befehl empfangen von dem großen sender, geblendet von dem ramsch und tand unfähig für sich selbst zu denken.

und in der guten stube die da im bäuerlicher einfachheit ihr ödes leben fristet aus jeder ecke strahlt auch wenn nicht tödlich dir blinde liebe doch entgegen die gut gemeint jedoch nicht dir gilt sondern einer phatasie figur, die ,gleich einer einfach, schlichten zwangsjacke überzustülpen man dir droht auf daß fortan du dann ein leben voller kompromisse trägst...

nur raus hier raus ! verschlag dich in die freiheit - die dünen und das meer im mondlicht leuchten das salz liegt in der luft und obschon fröstelnd sodoch frei und nahezu glücklich,du ohne zögern dann das schiff besteigst, daß dich an andre ufer führen soll und wird. auf daß die neuen welten dir freundlicher gestimmt sein mögen. und endlich kommt der lang ersehnte ruhige schlaf...der neue tag bricht an.

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