Freitag, 6. Oktober 2006
verkatert auf scherben tanzend
sein blick leer, die haare strähnig und seine ganze anwesenheit wirkt irgendwie deplaziert. Wie vergessen steht er da - mitten auf der tanzfläche ohne etwas von der außenwelt mitzubekommen. Langsam ganz langsam ergreift er einen Faden in der wabernden musik und hält sich daran fest...beginnt zu tanzen. Und das soll er sein - der mensch der einmal die welt für dich bedeutet hat zu zeiten als ihn noch keine zehn pferde auf die tanzfläche brachten...zu zeiten als er sich noch nicht verloren hatte...zu zeiten in denen seine augen einen violetten schimmer bekamen wann immer er traurig war...
Es ist ruhe eingekehrt. Die kräfte des sehnens, des vermissens, des begehrens, des liebens, des immer und immer wieder dran denken müssens sind still geworden und haben einer sich ausweitenden leere platz gemacht die sich etwas bedrohlich anfühlt und doch so viel versprechend ist bereit um ausgefüllt zu werden oder um leer zu stehen um der schönen räumlichkeiten willens...

Es ist ein jahr vergangen seit der letzten begegnung bei welcher du gut freund mit meinem kühlschrank und spinne feind mit herrn beuler wurdest. jener nacht in der - getarnt durch schlechten sex - ein letzter ausflug in die zeit des nahseins unternommen wurde...jener nacht in der die umarmungen noch einen hauch der windmühlen einer griechischen insel in sich bargen, das versprechen von einstigen tagen, träumen die das leben in den sand gesetzt hat ohne das wir etwas dagegen unternehmen konnten oder unternommen haben...

in der morgendämmerung hörte ich dich die worte sagen die du im wachzustand nie und nimmer mehr von dir geben würdest und die es zu erinnern gilt...

manchmal sehe ich nachts noch die rote lampe bei dir brennen und irgendwie ist es ein beruhigendes gefühl, bittersehnsüchtig einst, zu wissen das mein licht dir leuchtet auch wenn die anwesenheit des anderen, in unsere beider leben todgeschwiegen, langsam verdorrt.

abwesend stehst du im rausch auf der tanzfläche und meine arme wären inzwischen zu schwach um dich und dein leben aufzufangen...der seher wird auf anderen hochzeiten tanzen müssen und eines tages feststellen daß seine prophezeiung dieses einemal daneben lag.

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